Mit dem Bestatter und Karnevalisten Christoph Kuckelkorn
Podcast - SR 3 - Aus dem Leben | 11.11.2020 | Dauer: 00:56:41 | SR 3 - Stefan Miller
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Eine Bestattung und der Karneval haben vieles gemeinsam, sagt Christoph Kuckelkorn. Sie sind beide unabwendbar (zumindest in Köln), immer geht es um große Gefühle, es kommen viele Menschen zusammen. Und am Ende fallen alle Masken. Und Christoph Kuckelkorn weiß, wovon er spricht. Der gebürtige Kölner ist Bestattermeister und führt in fünfter Generation eines der ältesten Bestattungsunternehmen Deutschlands. Er hat unter anderem die Beerdigung von Willy Millowitsch, Dirk Bach und Guido Westerwelle organisiert. Gleichzeitig ist er Präsident des Festkomitees Kölner Karneval und war Leiter des Kölner Rosenmontagumzugs. Morgens die Organisation einer Beerdigung, mittags eine Sitzung beim Festkomitee, nachmittags ein Trauergespräch und abends eine Prunksitzung, das ist für Christoph Kuckelkorn kein Widerspruch, sondern bildet für ihn vielmehr eine Einheit. In seinem Buch Der Tod ist Dein letzter großer Termin erzählt Christoph Kuckelkorn in vielen berührenden Geschichten vom Leben. Nicht nur durch seinen Alltag als Bestatter weiß er, wie schnell sich plötzlich alles ändern kann und wie zerbrechlich unser Dasein ist. Er selbst hat seine erste Frau durch einen Unfall verloren. Seinen Beruf als Bestatter versteht er als Berufung und steht Menschen beim Abschiednehmen bei. 2004 organisierte er im Auftrag des Auswärtigen Amtes gemeinsam mit einem kleinen Helferteam die Rückführung der deutschen Todesopfer durch den Tsunami in Asien. Er hat eine Spezialausbildung als Thanatopraktiker und ermöglicht so durch eine spezielle Einbalsamierung und die Wiederherstellung, zum Beispiel von Unfallopfern, Angehörigen einen würdevollen Abschied von ihren Verstorbenen. Am 10. November ist Christoph Kuckelkorn ab 20.04 Uhr zu Gast in SR 3 Aus dem Leben. Mit Gastgeber Uwe Jäger unterhält er sich über Trauer und Freude, Ausgelassenheit und Verzweiflung, Leben und Tod und wie wir im Wissen um unsere eigene Sterblichkeit ein gutes Leben führen können.